34 h
Geheimnisvoll das Alt-Bewahrte
Mit neuerstandnem Eigensein
Im Innern sich belebend fühlen:
Es soll erweckend Weltenkräfte
In meines Lebens Außenwerk ergießen
Und werdend mich ins Dasein prägen.
Der Sonntag des Mantras 34 h ist der Totensonntag, Ewigkeitssonntag oder Christkönigtag
Der Sonntag vor dem ersten Advent wird seit dem Mittelalter als der letzte im Kirchenjahr betrachtet. In der evangelischen Kirche wird er Totensonntag oder Ewigkeitssonntag genannt, in der katholischen Kirche heißt er Christkönigssonntag. Im altkatholischen Kalender wird er als “Sonntag vom wiederkommenden Herrn” vermerkt. In beiden Kirchen ist dieser Sonntag dem Überzeitlichen, Ewigen gewidmet und wird mit der Wiederkunft Christi verbunden.
Lässt sich ein Verständnis entwickeln, für diese ewige Christuskraft, die da kommen will? Und wie zeigt sie sich im Mantra 34 h?
Was im Neuen Testament über die Wiederkunft Christi steht
„Siehe, er kommt im Wolkensein. Alle Augen sollen ihn schauen, auch die Augen derer, die ihn durchstochen haben. Alle Geschlechterfolgen auf der Erde sollen erfahren, was es heißt, ihm zu begegnen.“ Offenbarung 1,7 EU
Über die Wiederkunft Christi im Ätherischen
Rudolf Steiner hat oft und ausführlich über die Wiederkunft Christi gesprochen: „Durch das Ereignis bei der Taufe im Jordan, als der Christus in den Leib des Jesus von Nazareth herabstieg, und durch das Mysterium von Golgatha ist die Menschheit fähig geworden, den Christus später — in diesem Jahrtausend noch, von etwa 1930 an — im Ätherleib zu schauen und zu erleben. Christus ist nur einmal auf Erden in einem physischen Leibe gewandelt, und das muß man verstehen können. Die Wiederkunft des Christus bedeutet: den Christus übersinnlich im Ätherleibe zu schauen. Daher muß jeder, der den richtigen Gang der Entwickelung gehen will, sich die Fähigkeit erringen, mit dem geistigen Auge schauen zu können. Es wäre kein Fortschritt der Menschheit, wenn Christus noch einmal im physischen Leibe erscheinen müßte. Das nächste Mal wird er sich im Ätherleibe offenbaren.“ (Lit.: GA 130, S. 77)
„Denn an jenem Zeitpunkt sind wir angelangt, wo der ätherische Christus in das Erdenleben eingreift und zunächst einer kleinen Anzahl von Menschen sichtbar wird wie in einem natürlichen Hellsehen. Dann in den nächsten dreitausend Jahren wird er immer mehr Menschen sichtbar werden. Das muß kommen, das ist ein Naturereignis. Daß es kommt, ist ebenso wahr als im neunzehnten Jahrhundert die Errungenschaften der Elektrizität gekommen sind. Daß eine gewisse Anzahl von Menschen den Äther-Christus sehen wird, das Ereignis von Damaskus haben wird, ist wahr. Aber es wird sich darum handeln, daß die Menschen lernen, den Moment zu beachten, wo der Christus an sie herantritt. … Das ist das Positive, dasjenige, was als positives aufbauendes Element in die Menschheitsentwickelung eingreifen wird.“ (Lit.: GA 130, S. 93f)
Die Wiederkunft des Christus wird die Menschen verändern, insbesondere ihre Kraft sich zu erinnern. “Wo hinein der Christus- Impuls noch nicht geleitet werden kann, wo hineingeleitet zu werden er sich aber vorbereitet, das ist die menschliche Erinnerung, das Erinnern des Menschen. Denn außer dem Aufrechtgehen und ‑stehen, dem Reden oder Sprechen, dem Denken, tritt jetzt die Christus-Kraft in das Erinnern ein. Wir können verstehen den Christus, wenn er durch die Evangelien zu uns spricht. Aber wir werden als Menschen erst dazu vorbereitet, daß der Christus auch eintritt in die Gedanken, die dann als erinnerte Gedanken und Vorstellungen in uns leben und sind und so weiter in uns leben. Und eine Zeit wird herankommen für die Menschheit, die allerdings erst vollständig werden wird in der sechsten größeren Periode der Menschheitsentwickelung, aber jetzt sich vorbereitet, wo die Menschen hinsehen werden auf das, was sie erlebt und erfahren haben und was als Erinnerung in ihnen lebt, und werden sehen können, daß in der Kraft des Erinnerns der Christus mitlebt. Durch jede Vorstellung wird der Christus sprechen können. Und auch wenn wir unsere Vorstellungen in der Erinnerung wiederbeleben, so wird in der Erinnerung, in dem, was so eng, so intim mit uns verbunden ist wie unsere Erinnerung, der Christus mit verbunden sein. Zurückblicken wird der Mensch können auf sein Leben und sagen wird er sich: So wie ich mich erinnere, so wie die Kraft des Gedächtnisses in mir lebt, so lebt in diesem Gedächtnis der hineingegossene Christus- Impuls. Der Weg, der den Menschen geboten wird, immer mehr und mehr wahr zu machen die Worte: Nicht ich, der Christus in mir, — der Weg wird dadurch geebnet, daß in die Erinnerungskraft allmählich der Christus-Impuls einziehen wird.” (Lit.: GA 152, S. 115f)
Welche Prozesse beschreibt das Mantra 34 h?
Das Mantra 34 h folgt auf das Mantra 33 g, in dem der drohende Tod der Welt beschrieben wird. Die Rettung für die Welt, so sagt das Mantra 33 g, ist das seelische Miterleben des Menschen. Dadurch kann die Welt sich in der Seele neu erschaffen. Wir tragen Vorstellungen, innere Bilder der Welt in der Seele. Die Welt offenbart sich dort, aber ohne Macht.
Hier schließt das Mantra 34 h an. Was nun folgt, ist geheimnisvoll. Ganz im Geheimen, im Außen vollkommen unsichtbar, kündigt sich ein Neu-werden, eine Belebung an. Ein neues Leben beginnt! Und Weltenkräfte sollen sich mit dem Schritt von innen nach außen ergießen. Ich habe den Eindruck, die im Mantras 33 g noch nicht vorhandene Macht kommt nun hinzu.
Doch jetzt Schritt für Schritt zum Mantras 34 h: Ich fühle das Alt-bewahrte sich im Innern beleben. Möglich wird dieser Prozess durch mein neuerstandenes Eigensein. Ein Zusammenwirken von Alt-Bewahrtem und neu erstandnem Eigensein findet hier statt, das ich wie eine Befruchtung erleben kann. Mein Eigensein belebt das Alt-Bewahrte, bringt es in Entwicklung — ganz so wie die männliche Samenzelle die weibliche Eizelle. Mein neu erstandenes Eigensein wirkt befruchtend auf das Alt-Bewahrte, woraufhin es zu leben beginnt.
Zum ersten: Was ist denn auf seelischer Ebene das Alt-Bewahrte, das belebt werden kann? Und was ist entsprechend mein neuerstandenes Eigensein, das diese Belebung bewirken kann? Wer oder was ist “Mutter und Vater” dessen, worum es hier gehen wird? Hier hilft der Spiegelspruch, das Mantra 19 S. In diesem Mantra geht es um den ebenso geheimnisvollen Prozess, das Neu-Empfangene, meine Wahrnehmungen mit der Erinnerung zu umschließen. Es geht darum, die Erlebnisse so zu verwandeln, dass sie erinnerbar werden. Das Thema des Mantras 34 h ist es nun, diese lange bewahrten Erinnerungen auch tatsächlich zu erinnern, sie ins gegenwärtige Bewusstsein und damit in das Leben der Gegenwart zu holen.
Diese Erinnerungen werden nicht einfach aus dem Unterbewusstsein heraufgeholt, wie allgemein angenommen wird. Rudolf Steiner sagt dazu: „Es ist eine kindliche Vorstellung, wenn etwa jemand glauben wollte, daß, wenn er jetzt einen Eindruck der Außenweit hat und sich morgen daran erinnert, dieser Eindruck in irgendeiner Form in ihm gesessen habe. Er hat gar nicht gesessen, sondern ein Bild, das menschenähnlich ist, ist in dem Menschen geblieben. Wirklich, von jedem Eindruck der Außenwelt bleibt ein Bild, das menschenähnlich ist. Und wenn Sie sich morgen wieder an den Eindruck erinnern, dann versetzen Sie Ihre Seele in dieses Menschenbild, das in Ihnen ist. Und der Grund, warum Sie morgen nicht dieses Menschenbild sehen, sondern sich an den Eindruck erinnern, ist der, daß Sie in Ihrem Astralleib lesen. Es ist eine richtige Lesetätigkeit, eine unterbewußte Lesetätigkeit; geradeso wie wenn Sie irgend etwas aufschreiben und später lesen wollen, Sie nicht die Buchstaben beschreiben, sondern das, was die Buchstaben bedeuten, so ist es morgen, wenn Sie sich an das heute Erlebte erinnern. Sie schauen nicht das Bild an, das in Ihnen entstanden ist, das Menschenphantom, das da in Ihnen lebt, sondern Sie deuten es. Sie versetzen sich in der Seele in dieses Menschenphantom, und Ihre Seele erlebt etwas ganz anderes als dieses Menschenphantom. Sie erlebt dasjenige, was sie gestern erlebt hat, noch einmal.“ (Lit.: GA 159, S. 351f, Hervorhebungen A.F.) Rudolf Steiner beschreibt hier, das unter den bewusst werdenden Erinnerungsbildern ein anderes Bild, das Menschenphantom liegt, das unter der Bewusstseinsschwelle bleibt. Dieses Menschenphantom ist das, was tatsächlich bewahrt wurde, es ist das Alt-Bewahrte, von dem das Mantra spricht. Um dieses Menschenphantom geht es, nicht um das, was daraus gelesen werden kann als erinnertes Erlebnis.
Zum zweiten: Was ist mit meinem “neuerstandenen Eigensein” gemeint? Mein eigenes Bewusstsein gibt mir das Erlebnis, ein abgegrenztes, eigenes Sein zu haben. Das Bewusstsein bildet sich durch die feinen Absterbevorgänge meines Körpers, die das Leben immerfort begleiten. Rudolf Steiner fasst diesen sich vergeistigenden, aufsteigenden Strom als Ätherisation des Blutes zusammen. Dieser Strom erschafft mein Bewusstsein in jedem Moment neu. Deshalb ist mein Eigensein ein in jedem Augenblick neu Erstandenes, weil mein Bewusstsein sich kontinuierlich neu bildet. Indem es im Mantra nicht neuentstanden heißt, sondern neuerstanden klingt leise das: “Christ ist erstanden mit”.
Das in jedem Moment neu erstehende, ewig junge und individuelle Bewusstsein belebt im Innern die alt bewahrten Menschenphantome, die Grundlagen des Erinnerns — und dadurch auch die konkreten Erinnerungen. Ein fortlaufender Prozess des Belebens findet statt, während der Mensch sich erinnert. Das heißt, indem ich mich erinnere, erwecke ich die Menschenphantome zum Leben. Deshalb lebt eine wachgerufene Erinnerung im Menschen wie ein ungeborenes Kind. Die geweckten Gefühle sind Ausdruck des Lebens, der Lebendigkeit dieser Erinnerungen.
Erinnerungen in sich wachzurufen ist ein wahrlich geheimnisvoller Vorgang! Jeder einzelnen Erinnerung liegt ein Menschenphantom zugrunde, das ein “Kind” dieses Menschen ist. Wie unglaublich viele sind es! Viele hundert oder tausend “Kinder” ruft jeder von uns täglich ins Leben — und jedes ist ein wenig anders! Gleicht nicht jeder Mensch damit der Mutter Erde, die im Jahreslauf ihre unermesslich vielen Kinder hervorbringt? Die Erde ruft ihre Geschöpfe ins Leben, so wie der Mensch seine Erinnerungen. Die eigene Innenwelt ist bevölkert durch diese ins Leben gerufenen Erinnerungen.
Das Mantra fährt fort, indem es die Ziele dieses Vorgangs verdeutlicht. Ein Doppelpunkt grenzt den bis jetzt beschriebenen Innenprozess der Belebung des Alt-Bewahrten von seiner angestrebten Wirkung im Außen ab. Hier sind es zwei durch ein Und verbundene Prozesse, die benannt werden. Der geschieht durch ergießen, der andere durch prägen.
Der erste Prozess ähnelt dem Wasser, denn er soll sich ergießen. Verkürzt dargestellt soll der im Innern erweckte Lebensstrom sich in das Werk ergießen, dass ich im Außen vollbringe — in meines Lebens Außenwerk. Genauer spielen dabei erweckende Weltenkräfte bzw. erweckte Weltenkräfte eine Rolle.
Zwei Lesarten sind hier möglich: entweder wirken die Weltenkräfte erweckend oder sie werden erweckt. Vielleicht ist die doppelte Bedeutung beabsichtigt, denn es sind mindestens zwei Weltenkräfte, die hier eine Rolle spielen. Die eine davon kann erweckend wirken, die andere zunächst eine Erweckung benötigen.
Was ist mit diesen mindestens zwei Weltenkräften gemeint? Rudolf Steiner benutzt dieses Wort unter anderem für die fünfte Engelhierarchie. Diese wird Dynamis (Weltenkräfte), Geister der Bewegung, oder lat. Virtutes (Tugenden) genannt. Bewegung bedeutet für Sonne und Planeten eine kreisende Bewegung. Sie strebt in eine Richtung und kehrt zu ihrem Ursprung zurück. Das sind vereinfacht zwei Bewegungsrichtungen, z.B. von links nach rechts und von rechts nach links. Die Gegensätzlichkeit kommt auch im folgenden Zitat Rudolf Steiners zu den Dynamis (Weltenkräften) zur Geltung: „Alles, was auf unserer Erde Zersetzungen und Zusammensetzungen bedingt, alles was als chemische Kräfte auf derselben wirkt, ist hier noch in das Licht hineinverwoben, und das ist im wesentlichen das Terrain, auf dem die Geister der Bewegung (Dynamis, Weltenkräfte, A.F.) tätig sind. Wenn der Mensch etwas wahrzunehmen lernt von dem, was er sonst nur als Maja in der Wirkung der chemischen Zusammensetzungen und Auflösungen sieht, dann hört er diese Geister der Bewegung, dann nimmt er die Sphärenmusik wahr, von der die pythagoräische und andere Geheimschulen sprechen. Das ist auch das, was Goethe beschreibt, wenn er von der Sonne nicht als der Lichtspenderin spricht, sondern sagt: «Die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären Wettgesang, und ihre vorgeschriebne Reise vollendet sie mit Donnergang.»“ (Lit.: GA 121, S. 93, Hervorhebungen A.F.)
Die Kräfte, die Stoffe binden und lösen, werden dem chemischen Äther zugeordnet, dessen äußerer Ausdruck das irdische Wasser ist. Auch die Zeit, die mit der Bewegung der Himmelskörper und dadurch mit der Hierarchie der Dynamis verbunden ist, erscheint im Bild des Wassers. Rudolf Steiner spricht hier ebenso von einer Zweiheit, vom Doppelstrom der Zeit. Der eine Zeitstrom fließt von der Vergangenheit in die Zukunft, führt von der Ursache zur Wirkung. Der zweite Zeitstrom fließt von der Zukunft in die Gegenwart. Hier liegt die Ursache erst in der Zukunft. Was sich in der Gegenwart ereignet sind Schritte auf diese Zukunft hin, als ob die in der Zukunft liegende Ursache ihre “Schatten” vorauswerfen würde. Diese beiden Zeitströme können ebenso wie Zersetzung und Zusammensetzung als die sich ergießenden Weltenkräfte des Mantras gedacht werden.
Drei Verben stehen im Mantra in der Verlaufsform und betonen dadurch den fließenden, prozesshaften Charakter dieses Mantras. Sie lauten: belebend, erweckend und werdend. Belebend entspricht einer ins Leben führenden, inkarnierenden und abwärts gerichteten Bewegung; erweckend weist auf eine Bewusstsein erzeugende und damit exkarnierende, aufsteigende Bewegung; werdend, also in Entwicklung begriffen zeigt sich die dritte Bewegung als Zusammenspiel der vorherigen.
Es, das durch Eigensein belebte Alt-Bewahrte (meine lebendige Erinnerung), soll erweckende bzw. erweckte Weltenkräfte in das Werk ergießen, das ich im Außen tue. Im Ergebnis meiner Handlungen, in meinem Außenwerk, sollen durch die lebendige Erinnerung erweckende Weltenkräfte enthalten sein bzw. geweckt werden. Das bedeutet, dass ich mich an meinen Taten erkennen kann, durch mein Werk erweckt werde zur Selbsterkenntnis.
Meine lebendige Erinnerung soll wachmachende Weltenkräfte erwecken, die sich in mein Lebenswerk, das ich in der äußeren Welt tue, ergießen. Durch die Erinnerung kommen die Weltenkräfte in mein Werk. Das fertige Werk ist also nicht abgeschlossen, sondern enthält Kräfte, die weiterwirken.
Wer aufmerksam beobachtet kennt diese Zusammenhänge zumindest ein Stück weit: Das Selbstbild baut sich aus den Erinnerungen auf und beeinflusst maßgeblich die getroffenen Entscheidungen, die vollzogenen Bindungen und Lösungen. Damit beeinflusst das Selbstbild das ganze Lebenswerk. Und die Weltenkräfte wirken erweckend. Die Taten sagen etwas über ihren Schöpfer aus, sie ermöglichen ihm Selbsterkenntnis. Mit einem Geschenk schenkt sich der Schenkende ein Stück weit selbst.
Der zweite Prozess lässt durch das Wort “prägen” das Bild fester Materie entstehen. Ausgehend von den belebten Erinnerungen sollen die Weltenkräfte mich ins Dasein prägen. Ein Abdruck der Summe aller Taten soll in der Welt vorhanden sein. Für mich entsteht das Bild einer Fußspur im feuchten Sand. Durch jede einzelne Handlung, die der Mensch tut, wird nach und nach das, was innen war zu einem Außen, das den Siegelabdruck der handelnden Person trägt. Durch seine Taten ist der Mensch in der Welt enthalten. Das meine ich ganz konkret und für jeden Menschen. Damit sind nicht erst die überragenden Leistungen und Erfindungen der Genies gemeint, die das Leben ganzer Gesellschaften verändern. Nein, jeder Mensch wird durch seine Handlungen ins Dasein geprägt und offenbart dadurch sein Können, seinen Stand der Entwicklung. Nicht als Vollkommene, nein — als Werdende sollen wir in das Dasein der Welt eingeprägt werden. Und dieser Weg wird weiter und immer weiter gehen, denn Entwicklung endet nie. Wir sind Werdende.
Nun schließt sich der Kreis. Nun ist die Welt nicht nur als Erinnerung in mir vorhanden, sondern auch ich soll in die Welt eingeprägt werden, in ihr vorhanden sein. Was Rudolf Steiner in der Punkt-Umkreis-Meditation gegeben hat, “In mir ist Gott. Ich bin in Gott.”, das findet sich in diesem Mantra übersetzt in das Erleben des Menschen: “In mir lebt die Erinnerung. Ich bin eingeprägt in die Welt.” Ewigkeit und die Wahrnehmung der Kraft, die das ewige Leben trägt, wird dadurch möglich.